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Stand der Entwicklung

Abbildung eines Fingerabdrucks aus dem Jahre 1685
Chinesisches Tonsiegel aus der Zeit vor Christi Geburt

Die Fingerbilderkennung bestimmt, ob zwei Fingerbilder von ein- und demselben Finger sind oder nicht. Jeder der zehn Finger ein- und derselben Person ist hinsichtlich des Fingerbildmusters verschieden. Die Methode der Fingerbilderkennung ist das Ã?¤lteste Verfahren und gilt bisher als verlÃ?¤sslich und absolut sicher und ist heute das am weitesten verbreitete biometrische Verfahren. Ã?Å?blicherweise wurde die Identifizierung von FingerabdrÃ?¼cken dem menschlichen Daktyloskopen Ã?¼berlassen; sie erweist sich als arbeits- und zeitintensiv und ist darÃ?¼ber hinaus kostspielig. Innerhalb der letzten 30 Jahre hat ein signifikanter Prozess hinsichtlich der Entwicklung von automatischen Fingerbilderkennungssystemen stattgefunden. Traditionelle Farb- und Abrollverfahren des Fingerbildes sind durch elektronische Fingerbildleser (optisch, kapazitiv, ultraschall, thermisch) die ein digitales Bild generieren, ersetzt worden. Das wohl Ã?¤lteste biometrische Verfahren stellt der Fingerabdruck dar. Man kann nicht exakt sagen, wer den Fingerabdruck entdeckt hat, denn er war schon immer da, solange es Menschen gibt, und irgendwann wurde er beobachtet und regte zum Nachdenken an. Nach LOCARD kann man drei verschiedene Perioden in der Geschichte der Daktyloskopie unterscheiden: die prÃ?¤historische, die empirische und die wissenschaftliche Periode. Daktyloskopie bezeichnet ein Fingerabdruckverfahren durch Auswertung der Merkmale des Hautleistenreliefs, besonders der Fingerbeeren, und dient dem polizeilichen Erkennungsdienst.

Die Geschichte des Fingerabdrucks geht auf das 7. Jahrhundert n. Chr. in China zurÃ?¼ck. Allerdings gibt es nach HEINDL Anhaltspunkte dahingehend, dass der Fingerabdruck bereits im Jahr 2200 v. Christus durch die Assyrer und Babylonier entdeckt und auf Tontafeln als Signatur verwendet wurde. Der erste chinesische Autor, der FingerabdrÃ?¼cke zu Identifizierungszwecken erwÃ?¤hnt, ist Kia Kung-yen, der etwa 650 n. Chr. wÃ?¤hrend der Tang-Periode schrieb. WÃ?¤hrend dieser Zeit wurden FingerabdrÃ?¼cke fÃ?¼r Darlehenskontrakte genutzt, um IdentitÃ?¤tsschwindeleien zu vermeiden. Im chinesischen Familienrecht war im Gesetzbuch des ââ?¬Å¾Yung-Hwuiââ?¬Å? und nach dem ââ?¬Å¾Gesetzbuch des Taihoââ?¬Å? japanischen Ursprungs der Fingerabdruck bei Ehescheidungen als Alternative zur Unterschrift kodifiziert.Der erste bekannte europÃ?¤ische wissenschaftlicheNachweis stammt aus dem Jahre 1684 als der englische Pflanzenmorphologe NEHEMIAH GREW in seinem in den Philosophical Transactions verÃ?¶ffentlichten Artikel "The description and use of the Pores in the skin of the hands and feet" die Rillen mit gleichem Abstand an den Fingern erkannte. In einer anderen VerÃ?¶ffentlichung aus dem Jahr 1685 von GODEFRIDI BIDLOO werden Minuzienendungen und -bifurkationen der Papillarlinien dargestellt, die heute bei computergestÃ?¼tzten biometrischen Verfahren zur Erkennung verwendet werden Henry Fauld hat 1880 wissenschaftlich die IndividualitÃ?¤t von FingerabdrÃ?¼cken diskutiert. Die ersten wissenschaftlichen VerÃ?¶ffentlichungen Ã?¼ber die Klassifikationen der Papillarlinien des Fingerabdrucks in Europa gehen zurÃ?¼ck auf die Dissertation ââ?¬Å¾Commentarii de examine physiologico organi visus et systematis cutaneiââ?¬Å?, welche 1823 von JOANNES EVANGELISTA PURKINJE an der UniversitÃ?¤t Breslau vorgelegt wurde, und nicht auf Francis GALTON, einem Vetter Charles Darwins, wie hÃ?¤ufig in der Literatur aufgefÃ?¼hrt wird. Die mit der Dissertation festgestellten ââ?¬Å¾Typenââ?¬Å? der PapillarlinienverlÃ?¤ufe sind der Grundstein fÃ?¼r spÃ?¤tere daktyloskopische Registriermethoden und vergleichbar mit dem Ursprung der Daktyloskopie. Die Arbeit wurde mehrfach Ã?¼bersetzt, abgedruckt und verfeinert u.a. von GALTON (1822-1911) und RICHARD EDWARD HENRY. Ein GroÃ?Ÿteil der Literatur Ã?¼ber die Daktyloskopie basiert indirekt auf der Arbeit von PURKINJE, und bisher ist das ââ?¬Å¾Galton-Henry-Systemââ?¬Å? weltweit in der Daktyloskopie noch ein Begriff. Der erste EuropÃ?¤er, der den Fingerabdruck zu polizeilichen Zwecken nutzte, war der EnglÃ?¤nder WILLIAM JAMES HERSCHEL (1831-1907), der zwischen 1853-1878 im indischen Distrikt Hooghly als Beamter in der Zivilverwaltung tÃ?¤tig war. Der Fingerabdruck wurde fÃ?¼r die Auszahlung von PensionsansprÃ?¼chen und bei StraftÃ?¤tern verwendet, und HERSCHEL hat auf diese Weise mehrere Tausend FingerabdrÃ?¼cke gesammelt und damit einen groÃ?Ÿen Feldversuch unternommen.

Mit Erlass vom 12. Juni 1897 in Britisch-Indien wurde das HENRYSCHE Fingerabdruckverfahren offiziell eingef�¼hrt. Am 21. Juli 1901 wurde es daraufhin in England nach vier Jahren �¼bernommen. In Dresden wurde die Daktyloskopie nach dem System HENRY am 1. April 1903 eingef�¼hrt, in Berlin am 20. Juni 1903. Mit dem Aufschwung der Computer- und Elektronikindustrie wurde in den 60iger Jahren begonnen, nach computergest�¼tzten Verfahren zu suchen. Insbesondere die USA, Frankreich und Gro�Ÿbritannien besch�¤ftigten sich mit der Entwicklung von AFIS-Systemen, so dass damit der Einsatz von kommerziellen Anwendungen stimuliert wurde. 1972 wurde durch das FBI mit Cornell Aeronautical Laboratory ein Vertrag �¼ber die Entwicklung eines Prototyps f�¼r ein AFIS-System unterzeichnet. Mittlerweile weist das FBI eine Sammlung von �¼ber einer Million Fingerbildern auf, und dies macht �¼ber 40 Terrabyte an Bilddaten (40*10^12) aus. Nach HONG sind es bereits 70 Millionen im Vergleich zu 810.000 im Jahre 1924.

Fingerbilderkennungssysteme lassen sich wie andere Verfahren einteilen in zivile und in forensische Anwendungen. Hinsichtlich der forensischen Anwendungen spricht man hÃ?¤ufig von AFIS-Systemen. Diese AFIS-Systeme sind computergestÃ?¼tzte daktyloskopische Systeme, die von PolizeibehÃ?¶rden und auch vom FBI und der CIA in den USA eingesetzt werden. Diese Systeme liefern eine Restmenge von mÃ?¶glichen FingerabdrÃ?¼cken aus einer Datenbank von mehreren Millionen DatensÃ?¤tzen, wobei der ââ?¬Å¾Experteââ?¬Å? am Ende die abschlieÃ?Ÿende Entscheidung trifft. Solche Systeme sind allerdings dem Erkennungsdienst vorbehalten.

(Quelle: v.Graevenitz (2006): Erfolgskritieren und Absatzchancen biometrischer Identifikationsverfahren, Lit Verlag, S. 58-62)

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