In der psychophysiologischen Forschung gibt es kontroverse Diskussionen, bei denen Wissenschaftler berichten, da�Ÿ eine Korrelation bez�¼glich gewisser Fingerbildmuster und homosexueller Neigungen besteht. Insbesondere die Universit�¤t Western Ontario publiziert, dass homosexuelle M�¤nner eher asymmetrische Fingerbilder aufweisen als heterosexuelle M�¤nner. LeVAY(1996) berichtet �¼ber eine Studie von HALL und KIMURA, wonach bei homosexuellen M�¤nnern weniger linksgedrehte Fingerbildmuster zu finden sind als bei heterosexuellen. Dies konnte bei lesbischen Frauen bisher nicht nachgewiesen werden. In der genannten Studie wurden 182 heterosexuelle und 66 homosexuelle M�¤nner untersucht. Weitere Literaturangaben diesbez�¼glich sind bei Durham u.a. (106) zu finden. Die speziellen Ergebnisse von HALL und KIMURA konnten allerdings durch eine umfangreichere Studie nicht reproduziert bzw. vollst�¤ndig best�¤tigt werden. Die Tatsache, dass zwischen Fingerbildmustern und homosexueller Neigung ein Zusammenhang bestehen k�¶nnte, zeigt die besondere Brisanz eines Einsatzes von biometrischer Identifikation. Medizinisch gesehen geh�¶ren homosexuelle M�¤nner zu einer Risikogruppe in Bezug auf das Immunschw�¤chevirus HIV, dessen Therapie- und Behandlungskosten zum derzeitigen Zeitpunkt extrem hoch sind. Insofern w�¤re eine Diskriminierung derartiger Risikopatienten durch Krankenkassen oder Krankenversicherungen denkbar, sofern die biometrischen Daten verwendet und nicht gesch�¼tzt werden.
Es wird auch vorgegeben, dass sich anhand des Fingerabdruckbildes mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit diverse Erbkrankheiten bzw. Krankheiten identifizieren lassen. Anhand ungew�¶hnlicher Fingerbildmuster sollen R�¼ckschl�¼sse auf
- Down-Syndrom (Trisomie-21)
- Edwards-Syndrom (Trisomie-18)
- P�¤tau-Syndrom (Trisomie-13)
- Mosaik-Syndrom (Trisomie-8)
- Ullrich-Turner-Syndrom (Monosomie X)
- Klinefelter-Syndrom
- Lange-Syndrom
- Leuk�¤mie
- Brustkrebs
- Rubella-Syndrom
- Diabetes Mellitus Typ I+II
- Multiple-Sklerose
- Essentielle Hypertension
m�¶glich sein.
Ebenfalls sollen die Fingerbildmuster auch ein indirektes Ma�Ÿ von St�¶rungen der neuronalen Entwicklung liefern. Anomalien der Fingerbildmuster k�¶nnen nach einer Studie weiterhin bei Schizophreniepatienten dokumentiert werden.
Hinsichtlich von Rassenunterschieden bei FingerabdrÃ?¼cken konnte schon vor 100 Jahren Francis GALTON zwar keine Unterschiede bezÃ?¼glich der FingerabdrÃ?¼cke von EnglÃ?¤ndern, Welschen, HebrÃ?¤ern und Schwarz-Afrikanern ausmachen und auch keine signifikanten empirischen Korrelationen oder Unterschiede zwischen einzelnen "Rassen" oder NationalitÃ?¤ten feststellen, dennoch zeigen neuere Untersuchungen, dass es statistische Unterschiede in der Konfiguration von Fingerabdruckmustern bei Kaukasiern, "Negern", amerikanischen Indianern, Orientalen, Australiern und indischen Asiaten geben soll. Eine Studie der Chosun UniversitÃ?¤t (Gwangju/SÃ?¼d Korea) und der National Autonomic University (Mexico City/Mexiko) zeigt geringfÃ?¼gige Unterschiede der Fingerbildmuster zwischen mexikanischen Indianern der Gruppen "Atlahualco" und "Totolacatla" auf. Cummins und Midlo (79) liefert eine statistische Auswertung der HÃ?¤ufigkeitsverteilung bestimmter Papillarlinienkonfigurationen und bezeichnet dies als "Rassenunterschiede". Studien haben gezeigt, dass FingerabdrÃ?¼cke von Individuen unterschiedlicher Rassen geringere Ã?â??hnlichkeiten aufweisen als Personen innerhalb derselben Rasse; Eltern und Kind haben stÃ?¤rkere, Geschwister eine noch ausgeprÃ?¤gtere und monozygotische Zwillinge die hÃ?¶chste Ã?â??hnlichkeit. Ã?â??hnlichkeit ist in diesem Fall jedoch nicht zu verwechseln mit Gleichheit.
