Genotypische, ph�¤notypische, konditionierte MerkmaleBei der Klassifizierung biometrischer Merkmale kann man zwischen genotypischen, ph�¤notypischen und konditionierten Merkmalen unterscheiden. Genotypisch bezieht sich auf eine genetische Zusammensetzung oder auf eine genetische Gruppe, die das Merkmal aufweist. Genotypische Merkmale sind vererbte Merkmale. Personen, die genetisch identisch sind, haben alle die gleichen genotypischen Merkmale wie Blutgruppe, Rasse und DNA-Sequenz. Genotypische Merkmale sind genetisch festgelegte Merkmale. Sie eignen sich nur bedingt zur Identifikation, da das Identifikationsschema genetisch determiniert ist und somit im Falle von monozygotischen Zwillingen bei etwa einem Prozent der Population versagt und keine Unterscheidung der monozygotischen Zwillinge m�¶glich ist. Die untere Schranke f�¼r die Falsch-Erkennungsrate wird sich verschlechtern bei dem Auftreten von menschlichem Klonen.
Ph�¤notypisch bezieht sich auf die zuf�¤llige Auspr�¤gung und Erscheinungsform eines Merkmals. Ph�¤notypische Merkmale sind Merkmale, die sich w�¤hrend der Entwicklung eines Menschen, insbesondere w�¤hrend des Wachstums, zuf�¤llig herausbilden. Beispiel hierf�¼r ist die Rissbildung der Regenbogenhaut oder die Bildung von Papillarlinien bei Fingerabdr�¼cken. Die Auspr�¤gungen von ph�¤notypischen Merkmalen werden von Umwelteinfl�¼ssen bestimmt und sind Zufallsvariationen. Die ph�¤notypischen Merkmale folgen nicht der K�¶rpersymmetrie; so haben rechte und linke Iris unterschiedliche Feinstrukturen, die nicht etwa spiegelsymmetrisch zueinander sind. Eineiige Zwillinge haben deutlich unterscheidbare ph�¤notypische Merkmale.
S�¤mtliche biologischen Merkmale von Individuen k�¶nnen auf dem "genotypisch-ph�¤notypischen"-Kontinuum angesiedelt werden (z.B. Geschlecht, Fingerbild). Manche K�¶rpermerkmale wie das Gesicht sind ph�¤notypisch und genotypisch gemischt. Genotypische Merkmale beeinflussen damit direkt die Fehlerrate eines biometrischen Systems. Etwa ein Prozent der Menschen haben einen monozygotischen Zwilling, mit dem sie alle genotypischen K�¶rpermerkmale teilen, daraus ergibt sich eine untere Grenze f�¼r Falscherkennungen bzw. Verwechselungen, die als genotypische Fehlerrate bezeichnet wird. So sind ph�¤notypische Anteile in der Regel unverzichtbar; sie sind eine notwendige Voraussetzung f�¼r die Einzigartigkeit des Merkmals.
Als konditionierte Merkmale sind Verhaltensmerkmale anzusehen, die im Laufe des Lebens durch Training angeeignet worden sind. Man versteht darunter zum Beispiel das Merkmal Unterschrift, die Tastenanschlagdynamik oder aber auch die Stimme. Damit besteht die M�¶glichkeit, dass konditionierte Merkmale von einer anderen Person (etwa einem Angreifer) nachgeahmt werden k�¶nnen. Au�Ÿerdem werden konditionierte Merkmale stark von �¤u�Ÿeren Einfl�¼ssen und Stimmungen des Benutzers beeinflu�Ÿt. |